Sonntag, 29. August 2010

Desperado


Mir war aufgefallen, dass ich diesen besseren Film von Robert Rodriguez noch nie ganz gesehen hatte. Also habe ich mich mit ein paar mexikanischen Bier (und keine der gleichnamigen eklig-süßen Pisse oder einem Szene-Corona) in meinen Fernsehsessel gesetzt und den zweiten Teil der „El Mariachi“-Trilogie angesehen. Und den Besten.

Die schöne Eingangsszene mit Steve Buscemi gehört wohl zu den Besten der neueren Filmgeschichte. Wie er da den Ami spielt, der sich abrippen lässt, mieses Bier serviert bekommt und trotzdem die ganze Bar in Schrecken versetzt – herrlich.

Salma Hayek war da noch jung und hübsch, Antonio Banderas zumindest jung. ;)

Es gibt meiner Meinung nach ein paar Längen, vor allem wenn es um Carolina und ihren Buchhandel geht, ansonsten sehr hübsch. Die ganzen Anleihen an Spaghetti-Western und deren Neuinterpretation – einfach schön.

Wen es interessiert – Banderas singt seine Lieder tatsächlich selbst. Außerdem führte er 2nd-Unit-Regie bei der Kampfszene in der Bar. Beim Durchwühlen seines Gitarrenkoffers zeigt er Carolina übrigens die gleiche Waffe, die „Sex-Machine“ in „From Dusk till Dawn“ benutzt. Die mit den zwei Trommeln und dem Rohr in der Mitte. ;)

Sonntag, 15. August 2010

Inception

Is all what we see or seem
But a dream within a dream?

(Edgar Allan Poe)




Meine lieben Wachowskis – schaut mal her, so kann man einen Film machen, der sich mit verschiedenen Realitätsebenen auseinandersetzt und den man trotzdem verstehen kann. Man muss keinen französischen Existenzialismus hineinbringen, um einen intelligenten Thriller zu konstruieren. Gut, ich weiß natürlich nicht, ob es zu „Inception“ Nachfolger gibt und wie die dann aussehen. ;)

Nachdem er den wohl besten „Batman“-Film inszeniert hat, durfte Regisseur (und hier auch Autor) Christopher Nolan eine Geschichte realisieren, an der er seit zehn Jahren arbeitet. Dass er diesen Streifen mit Leonardo diCaprio besetzt hat und Christian Bale in dem Film nicht auftaucht, rechne ich Nolan dabei besonders hoch an.

diCaprio spielt mit souveräner Intensität einen Traumdieb. Mittels einer speziellen Technologie ist es möglich, in anderer Leute Träume einzudringen und dort beispielsweise Industriegeheimnisse zu stehlen. Was in der Psychotherapie eine Revolution wäre, ist für andere Menschen ein Super-Geschäft. So für Dom Cobb (DiCaprio), dessen letzter Auftrag fehlschlägt. Nun muss er für das vermeintliche Opfer einen Auftrag erledigen, der als unmöglich gilt: eine Inception durchzuführen, jemandem einen Gedanken einzupflanzen.
Also sucht er sich in klassischer Einbruchsfilm-Manier ein Team zusammen. Schön: die Architektin, welche die Traumwelten erstellt, heißt Ariadne. Und zwar nicht grundlos, wie sich im Film herausstellt. Es läuft natürlich nicht alles so wie geplant, was an Cobbs Unterbewusstsein liegt – und im Verlauf der Handlung muss er sich seinen eigenen Dämonen stellen.

Und entweder bin ich deutlich intelligenter als die Masse oder das, was ich in so ziemlich allen Kritiken bisher gelesen habe, stimmt nicht: man muss keineswegs jede einzelne Sekunde des Filmes einsaugen und verstehen. Sobald man die grundsätzliche Mechanik des In-einen-Traum-gehens verstanden hat, ist das Folgen der Handlung eigentlich recht einfach. Wir haben es hier mit mehreren Traumebenen zu tun, die aber sehr leicht voneinander zu unterscheiden sind. Natürlich gibt es wichtige Schlüsselszenen, doch die haben wir wohl in jedem Film.

Bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt (Michael Caine als Cobbs Vater, Pete Postlethwaite als Vater des zu beeinflussenden Opfers) macht es einfach Spaß, dem Ensemble bei der Arbeit zuzusehen. diCaprio spielt (wie auch in dem brillanten Psycho-Thriller„Shutter Island“) einen zerrissenen Charakter, dessen Ehefrau der Schlüssel zu einem schrecklichen Geheimnis ist.

Der bisland beste Film des Jahres!
Und jetzt Frage an alle: fällt der Kreisel oder tut er es nicht?

Sonntag, 8. August 2010

The Reaping


Schnarch.

Donnerstag, 5. August 2010

Toy Story 3


Als erstes: man kann immer noch unbesehen in einen Film gehen, an dessen Anfang die berühmte „Pixar“-Schreibtischlampe auf dem Ball herumhüpft. Der dritte „Toy Story“-Teil ist womöglich der Beste der Reihe.

Andy geht aufs College. WAS?!? Was wird aus den Spielzeugen? Aus Woody? Aus Buzz? Und seine kleine Schwester interessiert sich nicht mehr für ihre Barbie-Puppe! Nachdem die Figuren schon seit Jahren nicht mehr angefasst worden sind, scheint nur Woody Andy zum College begleiten zu dürfen – alle anderen Sachen kommen weg. Nur wohin?

In einer gleich zu Beginn saukomischen Szene erklärt Woody den Anderen, dass es auf dem Speicher doch auch schön sei, der alte Fernseher stehe dort, und solange jeder noch Batterien hat …

Doch die Handlung verschlägt unsere Protagonisten in eine Kita. Das ist doch toll! Viele Kinder, die den ganzen Tag nur spielen wollen! Und Anführer der Spielzeuge im Hort ist Lotso, ein großer, rosa knuddeliger Kuschelbär, der auch noch nach Erdbeeren riecht! Aber das ist alles nur Fassade, und Lotso dürfte der wohl mit Abstand fieseste Bösewicht in einem „Toy Story“-Film sein.

Die Kita gleicht eher einem Gefängnis, und Regisseur Unkrich macht Anleihen an diverse Ausbruchs- und sogar Horrorfilmen. Was zu sagenhaften Szenen führt. Um nicht noch mehr zu verraten, ich hatte teilweise wirklich Angst um die Spielzeuge, und der Schluss hat mich zu Tränen gerührt.

Hiermit zeigt sich – wieder einmal – dass Pixar-Filme nicht wegen ihrer Technik (und den hier zurückhaltend aber trotzdem hübsch eingesetzten 3D-Effekten), sondern wegen ihrer Stories seit 15 Jahren Garant für hervorragende Familienunterhaltung sind. Eine schöne Geschichte über Verlust, Abschied und Zusammenhalt.

Und natürlich gibt es auch hier einen überaus komischen Vorfilm!

Leider hat sich Disney hier in einer Sache durchgesetzt: Woody wird nicht mehr von Peer Augustinski wie in den beiden Vorgängern synchronisiert, sondern von Michael Herbig. Seufz. Natürlich sind dann auch Christian Tramitz und Rick Kavanian nicht weit, aber die fallen nicht negativ auf – Tramitz synchronisiert Ken (Ja! Endlich!), der ja neu ist, und Kavanian Rex, was ebenfalls gut klappt. Aber Woody – nein, wie konnte man das nur tun. Herbig sagt im TV Movie-Interview „Als ich gefragt wurde, habe ich … vergessen, vorher um Erlaubnis zu fragen. Mein Fehler.“ Einer, unter dem wir leider alle leiden müssen.

Dienstag, 3. August 2010

Der Nebel


Frank Darabont zeichnet für die bisher besten King-Verfilmungen „Die Verurteilten“ und „Green Mile“ verantwortlich. (Bevor die Kubrick-Fans kommen: jaja, nur ist „Shining“ doch schon ein paar Jährchen her.) Mit „Der Nebel“ hat er sich an ein klassischeres Horrorthema von King gewagt.

In einer Kleinstadt bei Castle Rock im Bundesstaat Maine geht ein Vater mit seinem Sohn nach einem heftigen Sturm einkaufen. Ein überaus merkwürdiger Nebel zieht auf, und bald schon stellt sich heraus: da ist etwas im Nebel. Sehr schnell finden sich die Kunden als Belagerte wieder, und da hilft es nicht wirklich, dass eine religiös Verblendete mit eingesperrt ist.

Ist schon ein merkwürdiger Zufall, King hat die Geschichte 1980 geschrieben (als man noch in einer Geschichte jemanden ein paar Dosen Bier trinken und trotzdem Auto fahren lassen konnte), im gleichen Jahr, als „The Fog“ ins Kino kam. Aber wir wollen gar nicht weiter spekulieren – dieser Film packt zu gleichen Teilen durch die soziale Komponente wie auch den Horrorteil durch eine klare Bedrohung.

Darabont hat die Story ein wenig umgearbeitet, pointiert und schneller gemacht, trotzdem hält er sich sehr exakt an die Vorlage – was zeigt, dass sie auch nach fast 30 Jahren nichts verloren hat. Ich bin ja eh der Meinung, dass King in der Zeit von 1980 bis 1989 seine besten Romane geschrieben hat. Da lasse ich auch noch die religiöse Spinnerin durchgehen, weil er diesen Typ Charakter da noch nicht so häufig benutzt hat.

Der Film hatte mit unter 20 Millionen Dollar ein eher kleines Budget, das schadet ihm aber kaum – mag natürlich daran liegen, dass der größte Teil des Films in einem Supermarkt spielt. ;) Ein guter Teil dürfte eh für die Trickeffekte draufgegangen sein.

Noch ein paar kleine Bonmots zum Schluss: das Bild, was unser Held zu Beginn malt, ist Roland vor dem Dunklen Turm, außerdem hängen noch Plakate zu „Green Mile“ und „Das Ding“ an den Wänden. Und die Valve-Programmierer von „Half-Life“ haben zugegeben, sich bei der Handlung ihres PC-Klassikers von der „Der Nebel“ inspiriert zu lassen haben.
 

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