Sonntag, 15. August 2010

Inception

Is all what we see or seem
But a dream within a dream?

(Edgar Allan Poe)




Meine lieben Wachowskis – schaut mal her, so kann man einen Film machen, der sich mit verschiedenen Realitätsebenen auseinandersetzt und den man trotzdem verstehen kann. Man muss keinen französischen Existenzialismus hineinbringen, um einen intelligenten Thriller zu konstruieren. Gut, ich weiß natürlich nicht, ob es zu „Inception“ Nachfolger gibt und wie die dann aussehen. ;)

Nachdem er den wohl besten „Batman“-Film inszeniert hat, durfte Regisseur (und hier auch Autor) Christopher Nolan eine Geschichte realisieren, an der er seit zehn Jahren arbeitet. Dass er diesen Streifen mit Leonardo diCaprio besetzt hat und Christian Bale in dem Film nicht auftaucht, rechne ich Nolan dabei besonders hoch an.

diCaprio spielt mit souveräner Intensität einen Traumdieb. Mittels einer speziellen Technologie ist es möglich, in anderer Leute Träume einzudringen und dort beispielsweise Industriegeheimnisse zu stehlen. Was in der Psychotherapie eine Revolution wäre, ist für andere Menschen ein Super-Geschäft. So für Dom Cobb (DiCaprio), dessen letzter Auftrag fehlschlägt. Nun muss er für das vermeintliche Opfer einen Auftrag erledigen, der als unmöglich gilt: eine Inception durchzuführen, jemandem einen Gedanken einzupflanzen.
Also sucht er sich in klassischer Einbruchsfilm-Manier ein Team zusammen. Schön: die Architektin, welche die Traumwelten erstellt, heißt Ariadne. Und zwar nicht grundlos, wie sich im Film herausstellt. Es läuft natürlich nicht alles so wie geplant, was an Cobbs Unterbewusstsein liegt – und im Verlauf der Handlung muss er sich seinen eigenen Dämonen stellen.

Und entweder bin ich deutlich intelligenter als die Masse oder das, was ich in so ziemlich allen Kritiken bisher gelesen habe, stimmt nicht: man muss keineswegs jede einzelne Sekunde des Filmes einsaugen und verstehen. Sobald man die grundsätzliche Mechanik des In-einen-Traum-gehens verstanden hat, ist das Folgen der Handlung eigentlich recht einfach. Wir haben es hier mit mehreren Traumebenen zu tun, die aber sehr leicht voneinander zu unterscheiden sind. Natürlich gibt es wichtige Schlüsselszenen, doch die haben wir wohl in jedem Film.

Bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt (Michael Caine als Cobbs Vater, Pete Postlethwaite als Vater des zu beeinflussenden Opfers) macht es einfach Spaß, dem Ensemble bei der Arbeit zuzusehen. diCaprio spielt (wie auch in dem brillanten Psycho-Thriller„Shutter Island“) einen zerrissenen Charakter, dessen Ehefrau der Schlüssel zu einem schrecklichen Geheimnis ist.

Der bisland beste Film des Jahres!
Und jetzt Frage an alle: fällt der Kreisel oder tut er es nicht?

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es ist ein Kreisel, kein Kegel.

Und ja, er fällt. Das war nur eine kleiner Gag zum Schluss. Der Film gibt ausreichend Anhaltspunkte, um die Realität festzumachen: Der Kreisel fiel schonmal um, Cobbs Frau taucht nie auf, etc.

Mash hat gesagt…

Beim Kegel kam der Chemie-Student in mir durch! ;)

Na, und ich bin mir da nicht so ganz sicher - das Ding kreiselt eine ganze Weile ... ;)

Anonym hat gesagt…

Klar, 100% kann man sich da nicht sicher sein. Das wäre ja auch langweilig. Aber den Film so enden zu lassen war ein genialer Coup. Das ganze Kino hat ein lautes "Oooch" geseufzt :)

Piano hat gesagt…

Menno, den will ich auch unbedingt sehen!

Mash hat gesagt…

@anonym:
Ja, war bei mir genauso - "oooohhh!" :)
- Ich hab' den "Kegel" jetzt auch ersetzt, danke Dir für den Hinweis.

@Piano:
Und weißt Du, welchen Film ich mir morgen Abend nochmal ansehen werde? :PP ;)

Anonym hat gesagt…

Ich finde die Frage irrelevant, das sie nicht beantwortet wird macht den Film (unter vielen anderen Aspekten) zum Meisterwerk.

 

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