Sonntag, 25. Juli 2010

Predators


Nach den beiden unrühmlichen „Alien vs. Predators“-Crossovern, die eigentlich verboten gehören, wollte Robert Rodriguez dem Franchise neues Leben einhauchen. Wir erinnern uns, 1987 kam der erste „Predator“ in die Kinos und wurde von Arnold Schwarzenegger in die Schranken gewiesen, in den Neunzigern gab es eine gute Fortsetzung.

Hier kommen nun neben Rodriguez einige klangvolle Namen zusammen, etwa Adrien Brody als Hauptdarsteller, oder Laurence Fishburn. Verheißungsvoll. Und leider, leider völlig zu unrecht. Ich würde ja behaupten, man habe den Mann nicht machen lassen. Aber das Drehbuch basiert auf einem Entwurf von Rodriguez aus dem Jahre 1994, außerdem hatte er die kreative Kontrolle.

Dabei fängt der Film schön an, wie meine Begleitung meinte, „es ist alles da“. Richtig. Und trotzdem ist der Streifen ein Beispiel dafür, wie man es versemmeln kann. Um eins klarzustellen: ich finde das Original schon nicht überragend, aber ziemlich gut.

Hier hat man nie Angst um die Gruppe, das ganze Potenzial wird kaum ausgeschöpft. Wer die Handlung nicht kennt: eine Anzahl Menschen, bestehend aus Kämpfern mit unterschiedlichstem kulturellen Hintergrund, wird auf einem unbekannten Planeten ausgesetzt, um fortan zur Unterhaltung der Predatoren zu dienen.

Jegliches Konfliktpotenzial, bestehend aus besagten unterschiedlichen Hintergründen, wird erfolgreich ignoriert und umschifft. All die interessanten Gespräche über das Töten, die sich ergeben könnten, über die moralischen und philosophischen Implikationen – nichts da. Fast wünschte man sich, Tarantino hätte mitgeschrieben.

Stattdessen haben die Autoren nichts über den Background ihrer Charaktere recherchiert, das hätte jeder aus dem Stegreif gekonnt. Wieder – nichts. Stattdessen peinliche Actionfilm-Sprüche, und wir verstehen uns richtig, es geht nicht darum, dass Sprüche in Actionfilmen generell peinlich wären. _Diese_ hier sind peinlich. Kostprobe?
„Wer bist Du?“
„Am Leben!“
Hinter mir saß eine Frau, die die restlichen Dialoge ergänzt hat. Normalerweise hätte mich das tierisch genervt, aber sie hat nur das laut gesagt, was ich eine Sekunde vorher gedacht habe.

Und besonders schlimm: Laurence Fishburn. Der sitzt schon seit vielen Jahren auf dem Planeten und versteckt sich vor den Predatoren. Zum einen müssen die schon ziemlich dämlich sein, zum zweiten fragt man sich, wie schafft der alte, dicke Mann das? Die „Matrix“-Zeiten sind lange vorbei, und Fishburn hatte wohl keine Lust oder keine Zeit oder wurde zu schlecht bezahlt, um sich körperlich auf den Film vorzubereiten. Anders als Brody übrigens, der sich gute 12 Kilo Muskeln antrainiert hat.

Wer den Film kennt, weiß, dass es kurz vor Schluss eine völlig unglaubwürdige und ärgerliche Szene gibt, in der Alice Braga eine Rolle spielt. Die übrigens scheint seit „I am legend“ auf die ernst schauende Kampflatina festgelegt zu sein. Im Film taucht außerdem noch Danny Trejo auf, der gerne in Rodriguez-Produktionen mitspielt und mit „Machete“ bald eine eigenen Film bekommt. Der basiert nebenbei auf einem Fake-Trailer, der für das Double-Feature „Death Proof/Planet Terror“ produziert wurde. Meiner Meinung hätte es da auch bei bleiben können, aber wer weiß.

Laut Rodriguez soll „Predators“ das für „Predator“ sein, was „Aliens“ für „Alien“ ist. Weiter entfernt könnte die Wahrheit nicht liegen. Der Film hat bis jetzt das Doppelte seiner Produktionskosten eingespielt, Sequels stehen also zu befürchten.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Für immer Shrek


Er erinnert mich an einen ehemaligen Arbeitskollegen, der große grüne Oger, der eigentlich nur seine Ruhe haben will. Dank seiner Nachkommenschaft, der Familie von Esel samt Drachen und dem Touristenbus, der jeden Tag durch den Sumpf fährt, bekommt er sie jedoch nicht. Daraufhin lässt er sich mit Rumpelstilzchen ein, was für einige üble Verwicklungen sorgt …

Waren die ersten beiden „Shrek“-Filme noch von zynischem, boshaften Humor durchsetzt, war der dritte Teil einfach nur langweilig und unlustig. An das Level der ersten beiden Teile kommt auch „Für immer Shrek“ nicht dran, übertrifft seinen direkten Vorgänger jedoch bei weitem. Die Moral ist leider eher schnulzig, wenn auch die kleinen Baby-Oger meine Begleitung zu Tränen gerührt haben. :)

Angekommen in einer Parallelwelt, in der es ihn bislang nicht gibt, trifft Shrek auf alle bekannten Charaktere wie dem gestiefelten Kater, Esel und natürlich Fiona, die den Oger-Widerstand anführt. Eine Reihe Themen des ersten Streifens werden aufgegriffen, und was eine langweilige Aneinanderreihung von Szenen hätte werden können, fügt sich halbwegs sinnvoll zusammen.

Das Ganze garniert mit nicht zu aufdringlichen 3D-Effekten macht „Für immer Shrek“ zu einem moderaten Abschluss der Serie – und liebe Dreamworks-Mitarbeiter: ihr dürft gerne noch ein paar Specials vom Kaliber „Shrekliche Weihnachten“ machen, aber bitte keinen ganzen Film mehr.

Sonntag, 11. Juli 2010

Zombieland


Meine Fresse, was eine Hitze! Ideales Wetter, um nach der Siesta in den wärmemäßig abflauenden Abendstunden noch eine DVD zu schauen. Besonders gut: nach dem Halbfinale, bei dem Deutschland Uruguay geschlagen hat, hähä.

„Zombieland“ ist eine günstig produzierte Zombie-Komödie – ich schreibe absichtlich nicht untot, denn das sind die Befallenen hier nicht. Sondern sie haben sich mit einer besonderen Form von BSE angesteckt. Hier wollen wir mal großzügig über den naturwissenschaftlichen Unsinn hinwegsehen.

Unser Held Columbus ist ein soziopathischer Nerd, was er dafür verantwortlich macht, bisher überlebt zu haben. Ebenso seine 31 Regeln, die er im Laufen des Films noch um eine ergänzt, die übrigens auch im „normalen“ Leben nicht unterschätzt werden sollte: Genieß die kleinen Dinge des Lebens.

Die ersten 15 Minuten sind dann auch satirisch mit zwinkerndem Auge inszeniert, was man vom restlichen Film leider nicht sagen kann. Woody Harrelson spielt seine klassische Paraderolle als gewaltgeiler Redneck, die eigentlich ganz hervorragende Abigail Breslin („Little Miss Sunshine“) kommt leider nicht zum Zug.

Auch das Gastspiel von Bill Murray samt dessen unwürdigem Ende überzeugt weniger. Und das gleiche gilt dazu noch für den Showdown in einem Vergnügungspark. Der Film hatte eine schöne Idee, die allerdings nicht stringent umgesetzt worden ist. Einziges Highlight: die mannigfaltigen Methoden, Zombies umzubringen.

Bei einem Budget von gut 20 Millionen hat „Zombieland“ über 100 Millionen eingespielt, ein Sequel ist geplant, bei dem alle Hauptdarsteller wieder mit dabei sein sollen. Kleiner Gag noch am Rande: Veganer Harrelson hat Regisseur Fleischer dazu genötigt, sich eine Woche lang veganisch zu ernähren, da er ansonsten nicht mitspielen würde. So kann man auch Überzeugungsarbeit leisten! ;)

Freitag, 2. Juli 2010

Tremors – Im Land der Raketenwürmer


Schockschwerenot! So wenig Blogeinträge! Naja, die Hitze im Moment, außerdem läuft irgendwie gar nichts Großartiges im Kino. Zeit, sich einen Klassiker anzusehen!

Diese schöne B-Horrorkomödie ist schon schlappe 20 Jahre alt. Und trotzdem zeigt sie, wie man mit wenig Geld und einer hübschen Idee einen sehr unterhaltsamen Film machen kann.

Kevin Bacon und Fred Ward in den Hauptrollen spielen zwei Gelegenheitsarbeiter in einem Wüstenkaff mit dem schönen Namen Perfection. Sie bekommen es mit Kreaturen zu tun, die sich unter der Erde in rasender Geschwindigkeit bewegen und nur dann nach oben kommen, wenn sie Hunger haben.

Jede Menge launiger Kommentare sorgen dafür, dass der Film nie langweilig wird, unvergessen auch die Szene, wo eins der Monster in den Keller des Survival-Ehepaares einbricht – und dort von ungefähr 50.000 Kugeln getroffen wird. Ja, das passiert halt, wenn man in andererleuts Waffenkammer landet.

Genau diese Kommentare haben anfangs für ein „R“-Rating in den Staaten gesorgt, nicht die Gewalt, woraufhin die Produzenten fast alle „Fuck“-Iterationen entfernt haben.

Leider zog „Tremors“ drei Fortsetzungen nach sich, eine schlechter als die andere, sowie eine Fernsehserie. Die habe ich nicht gesehen, allerdings wurde sie vorzeitig eingestellt. Das sagt wohl Einiges.

Hier zum Schluss noch ein paar hübsche Zitate:

Earl: Run for it? Running's not a plan! Running's what you do, once a plan fails!

Rhonda: No, you don't understand, these creatures are absolutely unprecedented.
Nestor: Yeah, but where do they come from?

Earl: What kind of fuse is that?
Burt: Cannon fuse.
Earl: What the hell do you use it for?
Burt: My Cannon!
 

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