Samstag, 27. März 2010

Trailer Park Boys: The Movie


Auch als „The Big Dirty“ bekannt: der erste Kinofilm der kanadischen Kult-Fernsehserie „Trailer Park Boys“. Was, eine Kultserie, die hier keiner kennt? Leute, sie ist ka-na-disch!
Drauf aufmerksam geworden bin ich, als ich mich mit einem Kumpel über Filme unterhalten habe, in denen ausgiebig geflucht wird, „The Big Lebowski“ etwa, oder „Brügge sehen … und sterben?“ Und so habe ich mir alle Staffeln angesehen und nicht bereut. Hihi.

Es geht, wer hätte es gedacht, um ein paar Jungs (gut: Männer), die in einem Trailer Park leben. Jede Staffel dieser Pseudo-Dokumentation beginnt damit, dass Ricky und Julian aus dem Knast kommen und am Ende der Staffel wieder einfahren. Ihr Erzfeind: Mr. Lahey, Ex-Cop und Trailer Park Supervisor, sowie sein unfähiger Gehilfe Randy. Dessen besonderes Kennzeichen: trägt nie Oberbekleidung.

So werden unsere beiden Helden wieder entlassen, und während Ricky von „The Big Dirty“ träumt, dem allumfassenden Coup, der ihn reich bis ans Lebensende machen wird, hat Julian – wie immer – ein Glas Cola-Rum in der Hand und natürlich einen Plan: welches Geld wird nie verfolgt und überprüft? Richtig, Münzen. Also klauen wir von nun an Münzen. Nachdem die beiden, begleitet von den noch dämlicheren Sidekicks Cory und Trevor sowie Bubbles, dem guten Gewissen des Parks, vergeblich versuchen, ihr Auskommen mit dem Ausrauben von Parkuhren zu machen, kommt ihnen eine brillante Idee: im örtlichen Kinocenter läuft ein Wettbewerb, der Gewinner bekommt eine riesige Kugel voller Kleingeld.

So ist das Ziel des Plans rasch ausgemacht. Nur: so wie geplant wird das alles nicht enden.

Produziert von Ivan Reitman ist „Trailer Park Boys: The Movie“ ein brillantes Kabinettstück, ebenso ein Lehrstück, wie man mit geringem Budget von rund 5 Millionen Dollar einen wundervollen Film hinbekommt.

Und damit man sich mal einen Eindruck machen kann, hier ein kleiner Ausschnitt. Und obwohl ich ja kein grundsätzlicher Verfechter von Originalversionen bin, hier der gute Tipp, sich das Werk unbedingt auf Englisch anzusehen. Gleiches gilt für die Serie. Ein Sequel gibt es bereits unter dem schönen Namen „Countdown to Liqour Day“.

Donnerstag, 18. März 2010

Shutter Island


Martin Scorsese und Leonardo diCaprio sind seit „Gangs of New York“ Garanten für eine gewisse Qualität, die mit „Aviator” ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat. Ihr neuestes Werk hebt die Messlatte nochmals ein Stück.

Eine Nervenklinik für gefährliche Kriminelle auf einer abgelegenen Insel in den Fünfzigern, eine verschwundene Patientin, mysteriöse Psychologen – klassische Zutaten für einen Psycho-Thriller. Marshall Daniels trifft zusammen mit seinem neuen Partner Chuck auf Shutter Island ein, um den Fall aufzuklären.

Psychologe und Anstaltsleiter Cawley (Ben Kingsley) scheint mehr zu wissen, als er zugibt. Es dauert nicht lange, und Daniels findet immer mehr Ungereimtheiten, die auf ein Geheimnis hindeuten. Als er es schließlich lüftet, steckt etwas völlig Unerwartetes dahinter.

Der wohl packendste und spannendste Film von Scorsese mit diCaprio zieht eine Menge Register. Ich werde ihn mir wohl noch ein paar Mal ansehen, bis ich alle Details mitbekommen habe. Es gibt jedenfalls eine Menge Symbole, etwa das Feuer, in dem Daniels’ Frau umgekommen sein soll und die Streichhölzer, mit denen der Marshal durch die Dunkelheit des geheimnisvollen Blocks C wandert. Oder die Bilder von der Befreiung des KZ Dachau, bei dem Daniels als junger Soldat dabei war.

In dem Film gibt es ungewöhnlich viele Anschlussfehler, vor allem im ersten Akt. Und fast immer betreffen sie die Körperhaltung. Ich vermute also fast, dass das Absicht ist und darauf hinweisen soll, dass irgendetwas nicht stimmt. Genau genommen, dass die Realität eine andere ist als hier ersichtlich.

Das ist jedenfalls der beste Film, den ich in diesem Jahr bisher gesehen habe. Das mag nicht die Meinung meiner Nachbarn im Kino gewesen sein, denen es wohl ein bisschen zu wenig Action gab. Ich kann mich jedenfalls über mangelndes Tempo in dem Film nicht beschweren. Also: ansehen!

Freitag, 5. März 2010

Unsere Ozeane


Obwohl ich Dokumentationen eigentlich lieber daheim schaue, lockt mich die eine oder andere auch ins Kino. So „Unsere Ozeane“, ein 50-Millionen-Euro-Projekt über, ja, genau, die Ozeane.

Es macht einfach schon einen Mordseindruck, Wale und Riesenrochen über die große Leinwand im Mathäser schwimmen zu sehen. Ähnlich wie bei „Die Reise der Pinguine“ gibt es keinen klassischen Kommentar. Die meisten Bilder laufen gänzlich unkommentiert, der insgesamt gesprochene Text umfasst vielleicht eine DIN-A4-Seite.

Das ist teilweise schade, erfährt man doch nichts oder nur wenig über die Tiere, die da gerade durch das Bild huschen. Auf der anderen Seite kann man sich so einfach nur an der Großartigkeit und überwältigenden Schönheit unserer Meere erfreuen. Für mich – und jetzt wird’s metaphysisch – ist die Faszination der Ozeane auf den Menschen auch ein klares Zeichen dafür, dass das Leben aus dem Meer kommt.

Verkörpert durch einen kleinen Jungen und seinen Großvater kommen natürlich die obligatorischen Hinweise mit erhobenem Zeigefinger darauf, wie der Mensch die Natur zerstört. Da ich im Abspann etwas von Animatronik gelesen habe – leider bin ich des Französischen nicht mächtig – nehme ich mal an (oder hoffe), dass die im Todeskampf gezeigten Lebewesen nicht alle echt waren.

Es gibt jedenfalls eine ganze Menge zu sehen, von Delfinen über Wale, Haie, Riesenrochen bis hin zu Pinguinen und jede Menge uriger Wasserbewohner wie Krebse und Steinfische. Anders als in anderen Dokumentationen werden einzelne Tiere im Gegenschnitt verfolgt, was filmisch sehr schön ist. Und natürlich die Frage aufwirft, wie natürlich das ist, denn es kann sich ja nicht um eine echte Bildfolge handeln.

Aber egal, dies dürfte eine der Referenz-Bluerays werden. Vom Doku-Gehalt hingegen halte ich es wie die Zuschauerin hinter mir im Kino: „Die BBC-Dokus sind besser!“ Da namentlich „Unser blauer Planet“.
 

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