Dienstag, 28. April 2009

Falling Down

Gerade wieder gesehen, der Film über das Ausrasten eines scheinbar völlig normalen Angestellten in der Düsternis einer amerikanischen Großstadt, an einem sonnigen, unwirklich schönen Tag.

Und es ist einer der Filme, wo ich mich über die Prämisse tatsächlich geärgert habe. Wenn wir die Erlebnisse von D-Fens alias William Foster mitbekommen, denke ich mir jedes Mal „Der Mann hat doch recht!“ Und damit benutzt Regisseur Schumacher ein klassisches Stilmittel, nämlich den Zuschauer sich mit Jemanden identifizieren zu lassen, der natürlich im Unrecht ist.

Fosters Gegenspieler ist der Detective Prendergast, der am letzten Tag vor der Pensionierung soviel Zeug am Hals hat, genau wie Foster, dass man gut verstehen könnte, wenn er ebenfalls austicken würde. Tut er aber nicht, er ist ja schließlich ein Guter, selbst als er zum Schluss seine nervige Frau anschnauzt und seinen miesen Boss anpflaumt. Also: wir lernen, Gewalt ist böse, und die Story lässt für Foster als einzige Katharsis seinen eigenen Tod zu.

Dabei will der Mann doch nur nach Hause, um mit seiner Frau und seiner Tochter deren Geburtstag zu feiern. Dabei kommen ihm allerlei Hindernisse in den Weg, und wie Hans im Glück, nur umgekehrt, bekommt er einen Baseballschläger, ein Messer, bis er zum Schluss mehrere automatische Waffen und einen Raketenwerfer benutzt.

Wie auch immer, in dem Film kommen einige der besten Szenen der Filmgeschichte vor, etwa wenn Foster im Whammy-Burger Frühstück möchte und nichts von der Mittagskarte. Oder er dem selbstsüchtigen Golfer erklärt, dass das heute wohl nicht sein Tag ist. Im dritten Akt erfahren wir – wobei wir uns das schon gedacht haben – dass Foster ein Kontrollfreak ist. Jaja, er ist eben irre, super Idee, Herr Drehbuchautor. Aber auch: Michael Douglas spielt hervorragend intensiv, von Beginn im Kampf gegen die Fliege bis zum Ende im Kampf gegen die Polizei.

Ich kann jedenfalls mit Foster mitfühlen, man ist eben „für den Job überqualifiziert und unterfordert. Oder war es umgekehrt?“

Freitag, 24. April 2009

The Terminator

So, frisch aus dem Osterurlaub zurück hier nun der erste Streich.


Warum der „Terminator“? Nicht, weil er einer der Streifen ist, die noch heute großen Einfluss auf die Kultur haben. Nicht, weil jetzt der vierte Teil ins Kino kommt.


Sondern weil er sich mit einer der großen Zukunftsängste aus den Achtzigern beschäftigt: ein allumfassender Atomkrieg. Nuklearwaffen spielen ja eh häufig eine große Rolle in James Camerons Werken. Woran ich mich erinnere ist, wie ich den Film zum ersten Mal gesehen habe; auf Video, spätabends bei einem ungemütlichen, lauten Sommergewitter, das den Himmel gelb-braun gefärbt hatte – passend zu Camerons Zukunftsvision der Apokalypse.


Heute macht man sich ja irgendwie weniger Gedanken darum, aber zu der Zeit, als der Film in die Kinos kam, war die Vorstellung eines nuklearen Holocausts weit verbreitet, und nicht ohne Grund. Beide Seiten im Kalten Krieg hatten neue Raketen aufgestellt, und unter Andropow und Reagan sah es damals nicht so aus, als würde es eine Annäherung geben.


„The Terminator“ zeigt jedoch noch Weiteres in einer vorher nicht da gewesener Weise: unerbittliche, unerschütterliche Konsequenz, daraus resultierend heftige Brutalität. So wie der Terminator Sarah Connor unaufhaltsam jagt, so unaufhaltsam wird die Menschheit bis auf wenige Ausnahmen ihr Ende finden, entweder durch den Krieg gegen sich selbst oder den Krieg gegen die Maschinen.


Der Film hat aber noch andere Elemente, die in den Achtzigern noch neu waren. Zum einen eine klare Vision, wieso blinder Fortschrittsglaube in die Katastrophe führen kann. Anders als in den Siebzigern und davor zeichnet Cameron eine eher wissenschaftliche und glaubwürdige Version der Zukunft.


Zum anderen ist da die Charakterentwicklung von Connor vom süßen College-Hascherl zu jemandem mit großer innerer Stärke, die sie durchhalten und zum Schluss sogar selber mit dem Terminator fertig werden lässt. Eine der ersten weiblichen Action-Heldinnen, etwas, das Cameron später in „Aliens“ fortführen würde.

Sonntag, 19. April 2009

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Sonntag, 5. April 2009

Herzlich Willkommen!

Hallo liebe Film-Freunde!

Herzlich Willkommen zu meinem Film-Blog "Der Lichtspiel-Leitfaden".

Was soll dieser Blog jetzt? Twittert nicht eh jeder?

Sinn dieses Blogs ist es nicht, schon aus der "Star Wars 7"-Pressevorführung rauszusimsen, wer nun Luke Skywalkers Sohn ist oder wo Peter Jackson in "Der kleine Hobbit" auftaucht. Stattdessen werde ich zu Filmen, die ich für bemerkenswert halte, ein paar Worte und Gedanken verlieren, die ich womöglich erst nach einiger Zeit oder mehrfachem Ansehen hatte. Keine Angst, der Elfenbeinturm bleibt dabei außen vor.

Konstruktive Kritik und andere Meinungen sind natürlich genauso willkommen wie Ihr selbst, kommentiert also. Ich behalte mir aber vor, Beleidigungen, politische Extremmeinungen und alles andere, was mir nicht passt, zu löschen. Aber auch hier keine Angst, das wird hoffentlich nicht nötig sein.

Ich will versuchen, jede Woche wenigstens einen Text online zu stellen, doch bitte nicht steinigen, falls das mal nicht klappt. Und vielleicht gibt's auch häufiger Texte, zumindest in der Anfangszeit.

Dann wünsche ich uns allen viel Spaß und - Vorhang auf!
 

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