Gerade wieder gesehen, der Film über das Ausrasten eines scheinbar völlig normalen Angestellten in der Düsternis einer amerikanischen Großstadt, an einem sonnigen, unwirklich schönen Tag.
Und es ist einer der Filme, wo ich mich über die Prämisse tatsächlich geärgert habe. Wenn wir die Erlebnisse von D-Fens alias William Foster mitbekommen, denke ich mir jedes Mal „Der Mann hat doch recht!“ Und damit benutzt Regisseur Schumacher ein klassisches Stilmittel, nämlich den Zuschauer sich mit Jemanden identifizieren zu lassen, der natürlich im Unrecht ist.
Fosters Gegenspieler ist der Detective Prendergast, der am letzten Tag vor der Pensionierung soviel Zeug am Hals hat, genau wie Foster, dass man gut verstehen könnte, wenn er ebenfalls austicken würde. Tut er aber nicht, er ist ja schließlich ein Guter, selbst als er zum Schluss seine nervige Frau anschnauzt und seinen miesen Boss anpflaumt. Also: wir lernen, Gewalt ist böse, und die Story lässt für Foster als einzige Katharsis seinen eigenen Tod zu.
Dabei will der Mann doch nur nach Hause, um mit seiner Frau und seiner Tochter deren Geburtstag zu feiern. Dabei kommen ihm allerlei Hindernisse in den Weg, und wie Hans im Glück, nur umgekehrt, bekommt er einen Baseballschläger, ein Messer, bis er zum Schluss mehrere automatische Waffen und einen Raketenwerfer benutzt.
Wie auch immer, in dem Film kommen einige der besten Szenen der Filmgeschichte vor, etwa wenn Foster im Whammy-Burger Frühstück möchte und nichts von der Mittagskarte. Oder er dem selbstsüchtigen Golfer erklärt, dass das heute wohl nicht sein Tag ist. Im dritten Akt erfahren wir – wobei wir uns das schon gedacht haben – dass Foster ein Kontrollfreak ist. Jaja, er ist eben irre, super Idee, Herr Drehbuchautor. Aber auch: Michael Douglas spielt hervorragend intensiv, von Beginn im Kampf gegen die Fliege bis zum Ende im Kampf gegen die Polizei.
Ich kann jedenfalls mit Foster mitfühlen, man ist eben „für den Job überqualifiziert und unterfordert. Oder war es umgekehrt?“
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1 Kommentar:
Ein immer noch fesselnder Film, der trotz seines Alters noch nichts von seiner Faszination verloren hat. Spricht man mit anderen ueber diesen Film, gibt es eigentlich nie jemanden, der die besten Szenen des Films vergessen hat.
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