Samstag, 2. Mai 2009

Starship Troopers

Paul Verhoevens Werk aus dem Jahre 1997 gehört zu den zu Unrecht erfolglosen SF-Filmen und zog daher auch zwei überaus üble Fortsetzungen nach sich.

Mit am Bemerkenswertestes dürfte wohl sein, dass Verhoeven die Aussage des gleichnamigen, umstrittenen Romans von Robert A. Heinlein einfach um 180 Grad dreht. Geht es in dem Buch noch darum, dass Massendemokratie keine Basis für einen Staat sein kann und nur im Militarismus das Heil liegt, bringt der Film diese Motive völlig satirisch.

Angefangen bei den offensichtlichen Bezügen zur Nazizeit, zu sehen an den Uniformen, der Ikonografie des ganzen Films bis hin zu der schon abstrus-lächerlich überzogenen extremen Brutalität dürfte wohl jedem klar sein, wie der Film zu verstehen ist. Was die BPjS allerdings nicht daran gehindert hat, den Film zu indizieren. Nicht zuletzt aus diesem Grunde sehen wir im Fernsehen nur eine Version, die schlimmer verstümmelt ist als die Mobile Infanterie nach einem Angriff der Bugs.

Dabei gibt es in dem Film soviel zu entdecken. Da wären schon mal die Hauptcharaktere, die aussehen wie frisch geklont. Oder dass der blonde, blauäugige Johnny von einem Schwarzen ausgepeitscht wird. Die Nachrichtensendungen, in denen eine hysterische Mutter Beifall klatscht, wie die lieben Kleinen Käfer zertreten. Die durchdringende Militarisierung und völlige Ausrichtung der Gesellschaft auf Gewalt.

Ganz im Ernst, die absurde Gewaltdarstellung mit den zerfetzten Körpern und herumfliegenden Gliedmaßen bringt mich, der eigentlich von so was abgestoßen wird (Ihr werdet hier keine Rezensionen von Splatterfilmen finden), zum Lachen. Mir ist klar, warum der Film „nicht unter 18 Jahren“ freigegeben wird – aber indiziert? Deswegen muss ich mich mit einer Flipper-DVD zufrieden geben, man kann ja froh sein, wenn man als Erwachsener den Film überhaupt ungekürzt bekommt.

Revolutionär waren die CGI-Arachnoiden, die sich auch nach heutigen Maßstäben nicht verstecken müssen. Ich wünsche mir, in manchen aktuellen Produktionen würde soviel Mühe stecken.

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