Mittwoch, 9. Juni 2010

Plane Dead


Hm, es läuft auch gerade sonst nichts im Kino … also kann ich mich der Premiere dieses fantastischen Machwerks aus dem Jahre 2007 im deutschen Fernsehen auf dem Spielfilmsender Tele 5 widmen!

Hier haben wir die Verquickung zweier Genres, also machen diesmal originellerweise Untote ein Flugzeug unsicher. Der Name des Films, „Plane Dead“, wäre als Wortspiel wohl auch mir als Nicht-Muttersprachler eingefallen. Ein von bösen Forschern erzeugtes Virus verwandelt erst eine Wissenschaftlerin in einer Kühlbox in einen Zombie, und natürlich ist der Erreger ansteckend. Der im Handumdrehen gleich einen Haufen Passagiere infiziert. Obwohl es sich um eine modifizierte Version von Malaria handeln soll, die im übrigen gar kein Virus ist. Aber egal.

Egal sind dazu Kleinigkeiten wie sich im Flug öffnende Türen des Jets, was aber keine Auswirkungen zu haben scheint, außer dass ein paar Leute nach außen gesogen werden. Unsere Helden machen sich zudem keine Gedanken darüber, dass das Abfeuern von Waffen, insbesondere Maschinenpistolen, in einem Druckkörper ganz hässliche Konsequenzen haben kann. Doch diese Befürchtung wäre auch überflüssig, denn es passiert hier ebenfalls nichts. Stattdessen feuern die beiden nicht näher beschriebenen Helden im Gang der 747 wie auf einem Schießstand.

So eine 747 scheint dazu ein ganz besonders robustes Gerät zu sein, macht ihr doch die Bombe im Frachtraum und die neben ihr explodierende Rakete auch nichts aus. Ich werde von nun an darauf bestehen, mit Jumbo-Jets zu fliegen! Ach, hatte ich schon erwähnt, dass natürlich ein Mordssturm herrscht? Schön auch der Dialog zwischen Pilot und Co-Pilot:

Co-Pilot: Oh mein Gott, wir müssen sofort landen! Das ist nicht menschlich! Wir werden alle sterben!
Pilot: Um Gottes Willen, beruhigen Sie sich! Was sagen Sie da?
Co-Pilot: Es frisst die Toten! Wir müssen sofort landen!
Pilot: Sie wissen so gut wie ich, dass ich ohne Landeerlaubnis nicht landen kann!

Hua, sie haben keine Genehmigung! Na, dann würde ich natürlich auch nicht landen!

Die Schauspielerriege ist hervorragend besetzt mit Erick Avari und Kevin O’Connor, beides Nebendarsteller-Veteranen aus „Die Mumie“. Der Rest rekrutiert sich aus TV-Darstellern. Die Trickeffekte sehen schlimmer aus als in Computerspielen für den Budget-Markt, auf youtube finden sich tausende bessere Fanprojekte, die dazu vermutlich nur einen Bruchteil des Geldes gekostet haben.

Die Regierung schickt natürlich eine Kampfmaschine hoch – übrigens eine F-14; die sind zum einen ausgemustert, zum anderen flogen die für die Navy, und was die nun wieder mit der Luftsicherheit über dem Festland zu tun hat … aber mein Gott, was erwartet man von einer Filmproduktion, die das Pentagon nach Washington verlegt?

Man wünscht sich jedenfalls, dass die schon viel früher gekommen wären und außerdem sofort das Feuer eröffnet hätten. Dann wäre schon viel früher Schluss mit diesem Trauerspiel gewesen.
 

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