Freitag, 19. Juni 2009

Transporter 3

Wer eine Action-Reihe wie eine Dokumentation über Speditionen benennt, ist ja schon mutig. Noch mehr Mumm hat aber, wer diesen Film veröffentlicht.

Seit Teil Eins dabei: der aus keinem B-Actionfilm wegzudenkende Jason Statham. Der hat auch schon in guten Filmen wie „Snatch“ oder „Crank“ mitgespielt. Hier hatte er wohl einen Vertrag über mehrere Filme unterschrieben. Man muss sich ja nicht wie Vin Diesel nach zwei erfolgreichen Streifen für einen Super-Schauspieler halten, der in Sequels nicht mehr mitzuspielen gedenkt. Man muss aber auch nicht in jedem Scheiß mitspielen.

Es fängt schon mittelmäßig an. Erste Regel für Filme: zu Beginn muss etwas Interessantes passieren. Übersetzt für Actionfilme: zu Beginn muss es richtig krachen. Wer an die lange Reihe guter Genrevertreter denkt, wird das bestätigen können. Der Zuschauer soll ja nicht aus dem Kino rennen oder, heute, nicht wegzappen.

Der Anfang: zwei Matrosen öffnen auf der Suche nach Schnaps auf ihrem Frachter einen Container, in dem sich leider Giftmüll befindet. Der bringt sie postwendend um. Das ist natürlich sehr bedauerlich für die beiden armen Seeleute, macht uns Zuschauer aber nicht richtig neugierig, jede Folge „Küstenwache“ beginnt spektakulärer.

Warum nicht mal etwas mehr Action auf See wie chemische Abfälle, die so gefährlich sind, dass nicht nur zwei Matrosen sich vergiften, sondern der ganze Pott sinkt? Alternativ: wieso fängt "Transporter 3" nicht wie jeder ältere Bond mit einem Auftrag an, der mit der eigentlichen Filmhandlung nichts zu tun hat? Mir fallen noch weitere Beispiele ein, die will ich hier aber nicht anführen, weil sie zuviel von der Handlung verraten.

Es geht weiter mit einer so schwachsinnigen Sexszene, die selbst Frauenfeinden zuwider sein dürfte. Logik hat leider in vielen Actionfilmen einen schweren Stand, doch hier sinkt sie fast auf Matthew Reillys Niveau ab. Naja, was erwartet man von einem Regisseur, der sich Olivier Megaton nennt? Krachen könnte es zumindest.

Die „Transporter“-Reihe schwelgte bisher immer im B-Film-Charme, hier ist das Label leider voll und ganz gerechtfertigt, im Gegensatz zu den ersten beiden. Ja - schade. Was mich immer ganz besonders ärgert: verschenktes Potenzial. Mit dem gleichen Budget und den gleichen Leuten hätte man einen schönen Film machen können. Merke: ein gutes Drehbuch kostet nicht viel - vor allem im Vergleich zum Rest einer Produktion.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wer Filme mit Jason Statham kuckt, ist eh selbst dran schuld.

Mash hat gesagt…

Hm, hast Du schonmal "Snatch" gesehen? Oder "Bank Job"?

Mick hat gesagt…

oder Crank? Oder ums andersherum zu sagen: Wer Filme nicht guckt, nur weil Jason Statham mitspielt, ist selbst schuld :-)

 

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