Montag, 29. Juni 2009

Alone in the Dark

Es gibt keine mir bekannte gute filmische Umsetzung eines Computerspiels. Ich gebe ja die Hoffnung nicht auf und probiere es … hmmm, kommt mir irgendwie bekannt vor.

Dieses wundervolle Machwerk ist natürlich von Großmeister Uwe Boll. Ja, das alleine hätte schon reichen sollen. Aber ich bin ja lernresistent, also habe ich 94 Minuten Lebenszeit geopfert.

Ganze Szenenfolgen sind aus anderen Filmen kopiert, etwa der Angriff im Museum. Den möge man mal mit dem Einsatz des SWAT-Teams in „Das Relikt“ vergleichen. Es gibt danach eine völlig unmotivierte Sexszene zwischen Tara Reid und Christian Slater. Hier zeigt sich dazu die überaus schlechte Musikauswahl, nämlich „7 Minutes“, was absolut nicht zur Szene und schon gar nicht zum Rest des Films passt. Genauso die schöne Musik vom „Nuclear Blast“-Label, die plötzlich unbegründet Kampfszenen untermalt. Oder das Nightwish-Stück im Abspann.

Kleiner Tipp an Herrn Boll: wie man Szenen dreht, in denen Soldaten gegen Monster kämpfen, kann man sich in der Mitte von „Aliens“ ansehen. Ach, da lernt man überhaupt, wie man einen Horrorfilm mit Actionelementen macht.

Laut Boll gehört „Alone in the Dark“ ins Horrorgenre. Dazu soll aber vermutlich so was wie Grusel gehören. Oder Spannung. Oder Angst. Die habe ich eigentlich nur um den Ruf der Hauptdarsteller.

Es gibt einen zweiten Teil. Trotz eines Defizits von über zehn Millionen Dollar, die der Film gemacht hat. Es gibt sogar Gerüchte über einen dritten Streifen. Und so haben wir auch wieder ein Beispiel für ein erfolgreich zerstörtes Franchise, hinter dem diesmal außerdem eine Union aus Filmproduzenten und dem Designteam des fünften Teils der Computerspielreihe steckt.

4 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Ernsthaft - der Film hat tatsächlich Miese gemacht?
Ich hatte bisher das Gefühl, dass Boll mittels Zweit- und Drittverwertung immer noch mit einem Plus davon kommt, aber das lässt ja in Bezug auf Bolls weitere Karriere hoffen.
Und mal zu den Spielverfilmungen: Ich fand die Resident-Evil-Reihe doch ganz unterhaltsam (zumindest hatte ich nicht das Gefühl verschwendeter Lebenszeit, auch wenn Handlung, Dialoge und Darsteller zugegebener maßen nicht unbedingt Hans Rosenthal zu einem "Das war Spitze"-Hüpfer hingerissen hätten.
Ebenso sinnfreien Spaß hat mir die "Doom"-Verfilmung bereitet.
Das ist genau die Art von Unterhaltung, für die man in den Achtzigern mit seinen Kumpels Videoabende organisiert hat.
"Alone in the Dark" wäre uns allerdings selbst da zu blöd gewesen.

Anonym hat gesagt…

Hehe, ja. Der Film ist natürlich grottenschlecht. Das war der erste und letzte Film vom Kollegen Boll den ich sah und sehen werde.

Ich erinnere mich auch immer noch mit einem Lachen an eine Bildunterschrift aus einer Zeitschrift zum DVD-Release: eine Szene untertitelt mit: 'War mal gut: Christian Slater'. Hrhr. Um den tuts mir allerdings dabei leid. Auf Tara Reid geschi**en.

Üble Schauspieler verhöhnt man ja gern mal als Knallcharge. Was ist denn das Pedant für 'Regisseure'? :-)

Mash hat gesagt…

@falcon:
Ganz nett, aber gut? Der erste "Resident Evil" ging so, aber Regisseur Anderson verbockt das Potenzial, wie auch bei "Event Horizon" oder "Alien vs. Predator".

@anonym:
LOL, eben. Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, wo so mancher Schauspieler endet.
Für Regisseure: vielleicht "Vollkrampe"? ;)

Falcon hat gesagt…

@mash: Ich hab ja auch bewusst nicht "gut" geschrieben ;-).
Unterhaltsam waren sie allemal, aber dass aus dem Stoff viel mehr herauszuholen wäre, ist auch klar.
Zum Glück gibt es ja dafür immer noch die "klassischen" Zombiefilme, die ja ihrerseits wiederum als Vorlage für die Resi-Spiele gedient haben.
Und wenn man ganz ehrlich ist - das Haupthirn sollte man zur Verfolgung der Spielstory ja auch sicherheitshalber abstellen...

 

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