Sonntag, 29. April 2012

Trollhunter

Das "Mockumentary"-Format ist auch in Norwegen angekommen: im Pseudo-Doku-Style berichtet "Trollhunter" über die gleichnamige Profession. Wie im Genre üblich wurde dann durch Zufall das Filmmaterial gefunden.

Drei Studenten wollen eine Dokumentation über einen vermeintlichen Wilderer drehen, als im Nordwesten Norwegens recht viele Tiere getötet werden und Bären dafür verantwortlich sein sollen. Die wiederum Wilderern zum Opfer fallen.

Schon bald ist ein Verdächtiger im Fokus (der Kamera), und weil Studenten ja viel Zeit haben, verfolgen sie ihn. Und es stellt sich nach einem mitternächtlichen Intermezzo und der Zerstörung eines gut erhaltenen Golf I heraus, dass der Mann in der Tat jagt – und zwar Trolle. Er gehört einer Regierungsorganisation an, die sich um den Trollbestand Norwegens kümmert.

Schön und gut. Durch die Inszenierung bleibt leider jegliche Charakterisierung – bis auf die des Trolljägers – völlig auf der Strecke. Die drei Typen sind mir als Zuschauer völlig egal, eine Beziehung kann man zu ihnen nicht aufbauen – ein ähnliches Problem hat der von der Machart ähnlich gestaltete "Cloverfield". Dazu werden ärgerliche Stereotypen erfüllt, etwa, dass derjenige, der die meiste Angst hat, auch als erster draufgeht. Man möchte zuweilen die Leute an den Schultern packen und "Du blöder Idiot!" rufen, so dämlich verhalten sie sich häufig.

Der Film schafft es manchmal, etwas Spannung aufzubauen, die aber genauso schnell wieder verpufft. Was bleibt, sind einige sehr schöne Aufnahmen der eher wilderen Gebiete von Norwegen. Auch die visuellen Effekte können sich sehen lassen, in Skandinavien scheinen sich fähige CGI-Spezialisten zu formieren, wie man zuletzt auch bei "Iron Sky" gesehen hat.

Übrig bleibt ein nerdiger Film über ein nerdiges Thema. Chris Columbus' Firma 1492 hat sich die Rechte für ein US-Remake gesichert. Mal sehen, was der aus dem Thema macht.

2 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Ich hatte mir auch deutlich mehr von dem Film erhofft - außerdem ist mir bis zum Ende nicht klar geworden, wieso man das Filmmaterial gefunden hat - ich hatte nicht den Eindruck, dass alle Hauptdarsteller auf der Strecke geblieben sind.
Kann man sich anschauen (die Effekte sind wirklich ganz nett) und wenn nicht, hat man nichts verpasst. Und das Remake werde ich mir wohl getrost schenken können.

Mash hat gesagt…

Eben. Der Jäger ist IMHO übrig geblieben. Was ich im Text vergessen habe: warum der die Jungs und das Mädel jetzt mit auf Troll-Safari genommen hat, ist mir auch unklar. "Verschwiegenheit" sollte im Job-Profil gestanden haben. :)

 

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