Freitag, 20. April 2012

Iron Sky



Das Vierte Reich existiert – und zwar auf der dunklen Seite des Mondes. Seit 1945 unentdeckt planen dort die Nazis ihre Rückkehr zur Erde. Und das könnte schneller als geahnt passieren, denn 2018 kehren die Amerikaner wiederum zurück zum Mond – hauptsächlich um die Wiederwahl der Präsidentin zu sichern (die auffallende Ähnlichkeit mit Sarah Palin hat). Aber auch, um herauszufinden, ob sich Helium-3 auf dem Mond befindet. Das tut es tatsächlich, und die Nazis haben schon große Mengen davon gefördert.

Leider mögen die Nazis es gar nicht, wenn man sie stört, und sie erschießen deswegen den einen Astronauten und nehmen den anderen gefangen, einen Schwarzen, der nur als Model mitgeflogen ist. Der hat ein Smartphone dabei, dessen Rechenleistung alles auf dem Mond um Lichtjahre übertrifft und somit als Steuerung für das Raumschiff "Götterdämmerung" dienen kann. Leider ist der Akku alle, bevor das Schiff startet, also fliegen der mittlerweile arisierte Astronaut (der also nun dank einer Albinisierungs-Tinktur weiß ist und blonde Haare hat), Führer-Anwärter Klaus Adler und dessen Quasi-Verlobte auf die Erde, um ein neues iPhone zu besorgen.

Achtung: dieser Film ist keine Satire, sondern eine Klamotte, die nichts ernst nimmt und vor der nichts heilig ist. Die Amerikaner bekommen es genauso ab wie die Nazis und die anderen Erdbewohner. Kann man mal für 90 Minuten von seiner Political Correctness lassen (wenn man sie denn hat, hähä), folgt hier ein Gag dem anderen. Die sind nicht alle gut. Beileibe nicht. Aber es sind jede Menge Gute dabei.

Etwa, wenn die Chefin der Werbeagentur, die mit der Wahlkampagne beauftragt ist, einen Ausbruch hat, der 1:1 aus "Der Untergang" stammt. Oder Nazi Renate Richter (die ganz bezaubernde Julia Dietz) feststellen muss, dass "Der große Diktator" gar kein Kurzfilm ist, den Chaplin zu Ehren Hitlers gedreht hat.

Natürlich werden alle möglichen Nazi-Mythen bemüht wie Reichsflugscheiben, Schweres Wasser, metallischer Wasserstoff und was es da noch alles an Wundertechnologien gegeben haben soll.

Und: nie wieder will ich in einem Film mäßige Rendereien sehen. Was das SFX-Team für das fast schon lächerliche Gesamtbudget des Films von 7,5 Millionen Euro auf die Beine gestellt hat, hält jedem Vergleich stand. Es gibt großartige Effekte zu sehen, und nicht nur für ein paar Sekunden. Etwa die Raumschlacht gegen Ende, gegen den die aus "Episode 1 – 3" wie Mittelmaß aussehen. Und das ist mein voller Ernst.

Also: wer schon immer mal Udo Kier als Führer und Götz Otto als Parade-Nazi sehen wollte und dabei auch noch jede Menge zu lachen haben will – Ansehbefehl!

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