Mittwoch, 2. März 2011

True Grit



„True Grit“ – echten Schneid sucht Mattie Ross, denn sie ist auf der Jagd nach dem Mörder ihres Vaters. Und da das ansonsten sehr patente Mädchen den Behörden nicht allzu sehr traut, bietet sie dem Marshal Reuben "Rooster" Cogburn (Jeff Bridges) eine dicke Belohnung im Tausch gegen seinen Schneid, um besagten Übeltäter (sehr böse: Josh Brolin) zu suchen.

Dann ist da noch der Texaner LaBoeuf (Matt Damon), der ebenfalls den Mörder sucht, denn wie das mit Mördern so ist, hat er zuvor schon jemanden umgebracht. Und auch hier gibt es eine Belohnung, allerdings in einem anderen Bundesstaat.

Die Coen-Brüder waren mit ihrem neuesten Werk zwar für zehn Oscars nominiert, haben allerdings keinen einzigen gewonnen. Schade. Allerdings müssen sie nicht ganz so traurig sein, ihre letzte Oscar-Orgie „No country for old men“ ist ja noch nicht so lange her.

In der ersten Verfilmung des Westerns spielt noch John Wayne den knorrigen, schießwütigen und häufig betrunkenen Marshall, und Jeff Bridges muss sich dahinter keineswegs verstecken. Das teilweise wörtlich zu nehmende Schwanken zwischen Alkoholismus, Selbstgerechtigkeit und Pflichtgefühl zeigt sich in mehreren Szenen ganz hervorragend. Etwa in dem Moment, in dem er beschließt, Mattie doch mit auf die Jagd nach dem Verbrecher zu nehmen.

Sehr schön auch Hailee Steinfeld in der Rolle der 14-Jährigen Mattie, der man sofort abnimmt, kein normales Mädchen zu sein. Schon in den ersten Minuten des Films im Gespräch mit einem Pferdehändler kommt heraus, wer hier die Verhandlungen unter Kontrolle hat. Und Mattie nutzt jedes Zögern erwachsener Gegenüber sofort aus, die sie unterschätzen. Was häufiger passiert.

Der Film hält sich großteils an den gleichnamigen Roman, gerät mir zum Ende hin aber zu sehr Hoppla-Hopp, das ging mir zu schnell. Vor allem im Vergleich zum Rest der Romanumsetzung, die wohltuend ruhig ist. Nicht zu verwechseln mit langweilig. Hier haben wir einen fast klassischen Western, ohne moderne Helden, sonst gerne gespielt von Kevin Costner. Bevölkert mit Menschen, wie es sie zu jener Zeit gegeben hat, nicht mit Leuten, die fantastisch-moderne Vorstellungen haben und sofort ein Motivations-Seminar halten könnten, würde sie in eins gebeamt werden.

Also: mag ja keine Oscars gegeben haben, ein klasse Film ist „True Grit“ allemal. Und mögen die Coen-Brüder noch viele weitere Streifen machen.

2 Kommentare:

schallmau3r hat gesagt…

Mhm...No COuntry for old men war vorallem Bildbeeindruckend. Wie schauts da in True Grit aus? Mein bisheriger "Lieblings Western", was die Bilder angeht, ist Open Range. Fantastische Aufnahmen. Sag mal dazu was bitte, das ist entscheidend, ob man ihn auf Leinwand sehen muss oder warten kann auf die BR.

Mash hat gesagt…

Huch, da hat mich die Blogger-Mailbenachrichtigung im Stich gelassen. Jetzt nützt es natürlich nichts mehr, aber es gab schon sehr schöne Landschaftsaufnahmen in "True Grit". An "Open Range" kommen sie allerdings nicht heran.

 

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