Sonntag, 6. Februar 2011

Tron: Legacy



Für Nicht-Computernerds: stellen Sie sich vor, wie es in Ihrem Computer tatsächlich aussehen könnte. Programme sind einzelne Typen, die durchaus mal Unfug bauen und in der Infrastruktur Ihres Rechners umhergeistern können. Was jeder Windows-Benutzer kennt, hatte Regisseur Steven Lisberger schon 1982 in „Tron“ als Spielfilm verwirklicht.

Kein allzu großer Erfolg, doch der Streifen wurde über die Jahre zum Kultfilm aller Computernerds (diese bitte hier einsteigen). Und so fanden sich fast 30 Jahre später wieder die Protagonisten Jeff Bridges und Bruce Boxleitner zusammen, um einen dreidimensionalen visuellen Overkill mit Leben zu erfüllen.

Kevin Flynn (Bridges) verschwand 1989 und hinterließ neben seinem Sohn auch den Softwarekonzern Encom (unschwer als Apple zu erkennen). Dieser schickt sich gerade an, ein neues Betriebssystem auf den Markt zu werfen, wird dabei aber von Sohnemann Flynn sabotiert, der den Quellcode ins Netz stellt. Einer mysteriösen Spur folgend gerät Sam Flynn ebenfalls in die Uralt-Sun-Workstation seines Vaters, der dort seit vielen Jahren gefangen und auf der Flucht vor seinem virtuellen Alter Ego Clu ist.



Clu versucht, in die Realität zu entkommen und das Internet zu infiltrieren, um – natürlich – die Welt zu unterwerfen. Das müssen nun Vater und Sohn Flynn verhindern, unterstützt von einem ganz besonderen Programm namens Quorra (hübsch anzusehen: Olivia Wilde).

Die Story weist ein paar kleinere Lücken auf, aber das war beim Ur-„Tron“ ja auch schon so. Stattdessen bekommen wir zu sehen, wie man mit heutigen Computereffekten eine komplette virtuelle Welt darstellen kann. Die Lichträder und Diskuskämpfe aus dem Original spielen ebenso eine Rolle wie eine Menge neuer Erfindungen.

Ebenfalls hervorstechend: ein 35-Jähriger CGI-Bridges. Und hier werden leider auch die Limitierungen der heutigen Technik sichtbar – die Haut wirkt wächsern, die Lippen nicht wirklich echt. In den (recht seltenen) Totalen fällt besonders auf, dass diese Figur nicht real ist. Was daran liegen mag, dass „reale“ Menschen immer noch nicht lebensecht dargestellt werden können. Die bisherigen CGI-Platzhirsche „Avatar“ und „Fluch der Karibik“ (hier Davy Jones) zeigen Phantasie-Wesen, die deutlich lebensechter wirken.

Untermalt wird das Ganze von einem Soundtrack aus der Feder des französischen Elektro-Duos Daft Punk. Sowohl die Orchesterwerke als auch die Synthi-Kompositionen passen fantastisch zum Film, besonders hübsch: die 8-Bit-Soundsamples in den Stücken, die klare Achtziger-Züge zeigen.

Also: besagte Computernerds – sofort ansehen, aber der Aufruf kommt vermutlich eh zu spät. Alle anderen mit nur etwas Vorstellungsvermögen – sofort ansehen.

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