Freitag, 14. August 2009

Smokin’ Aces

Tatsächlich hat es mal ein Text in meiner Fernsehzeitschrift geschafft, mein Interesse für einen Film zu wecken, von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Nicht zuletzt die Darstellerriege ist beeindruckend: Andy Garcia, Ray Liotta und Ben Affleck sind dabei, dazu noch eine ganze Reihe weitere Gesichter, die man häufiger zu sehen bekommt. Etwa Ryan Reynolds als Hauptcharakter. Sogar R’n’B-Sängerin Alicia Keys spielt eine kleinere, aber dennoch wichtige Rolle.

Ein klassischer Gangster-Mafia-Film: ein Las-Vegas-Künstler mit besten Beziehungen zur Mafia taucht unter und droht auszupacken. Das FBI will alles, was er weiß, der Künstler möchte ins Zeugenschutzprogramm, die Anwälte, die seine Kaution gestellt haben, wollen ihn lebend zurück, eine ganze Reihe Kopfgeldjäger wollen ihn lebend oder tot, da eine Million Dollar auf sein Haupt ausgesetzt sind.

Es folgen eine Reihe herrlich absurden Szenen, in denen unsere Protagonisten und ein Geheimnis beim FBI eingeführt werden. Alles läuft in einem Hotel in wunderschöner Landschaft zusammen, und hier beginnt die Story leider auszufasern. Schaffen es etwa Filme wie „Snatch“ das alles mit einem wie auch immer verdrehten Sinn zusammenzufügen, laufen einige Storyverläufe auf ein Ende zu, einige andere auf ein anderes.

Es gibt ein paar schöne Actionsequenzen, aber ab der Mitte fängt der Film an, sich zu ernst zu nehmen. Hier wäre trockener Sarkasmus angebracht gewesen. Das überraschende Ende beeindruckt ebenfalls nicht über die Maßen, ist jedoch einigermaßen OK.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, die gut zwei Stunden waren sicherlich keine Zeitverschwendung. Wem dieser Film gefällt: ein Prequel (in dem aber so gut wie keine der Originaldarsteller auftauchen) ist gerade in der Postproduktionsphase.

7 Kommentare:

Tobi-Wan hat gesagt…

"Smokin' Aces" habe ich bei Erscheinen 2007 im Kino gesehen, danach nicht nochmal. Ich erinnere mich an einen Film, der versucht, den "Tarantino-Style" nachzuahmen (geschliffene Dialoge, skurrile Figuren, viele unterschiedliche Handlungsstränge). Stellenweise unterhält er den zynischen Zuschauer damit gut, aber gegen Ende wird's plötzlich viel zu ernst. Das hat meinen zunächst recht positiven Eindruck versaut.

Mash hat gesagt…

Genau so ist es, ich weiß gar nicht, was der Grund dafür ist. Wäre der Film so geblieben wie er war zu Beginn war, hätte er gut sien können.

Tobi-Wan hat gesagt…

Is halb-off-topic, aber egal:
Wenn Du mal wieder einen RICHTIG gelungenen Film im "Tarantino-Style" sehen willst, dann guck "Inglourious Basterds". War gestern drin und bin begeistert. Ein Meisterwerk.

Mash hat gesagt…

Hm, ich weiß nicht, irgendwie hat Tarantino IMHO die letzten Filme alle irgendwie versaut.
"Inglorious Basterds" gefällt mir auch vom Sujet her nicht so richtig, Geschichtsveränderung und so.
Ich werde ihm mir natürlich irgendwann ansehen, aber den Kinobesuch verkneife ich mir vermutlich ...

Tobi-Wan hat gesagt…

Ok, "Death Proof" hatte - zumindest in der deutschen Kinofassung - einige Längen, aber die beiden "Kill Bill" Filme halte ich gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit für inszenatorische Glanzstücke. "Inglourious Basterds" ist imo ganz starkes Schauspiel-Kino (nicht nur, aber besonders dank Christoph Walz), bei dessen Dialogen ich mehrmals applaudieren wollte. Der Film weicht zwar in einer zentralen Stelle stark von der historischen Realität ab, doch da er dadurch seine Aussagen wirklich klasse bebildert, hat selbst ein Geschichtsstudent wie ich damit kein Problem. Klar, eine Geschmacksfrage bleibt der Film. Ich bin niemand, welcher jemandem, der Tarantinos Filme blöd findet, Blasphemie vorwirft. Wenn ich mir Deine bisherigen Kritiken allerdings so angucke, würde ich darauf tippen, dass Dir "Inglourious Basterds" gefällt.

Mash hat gesagt…

So - da "Tödliches Kommando" nur noch zu unchristlichen Zeiten läuft, werde ich mir am Freitag "Inglourious Basterds" ansehen - mal sehen, ob ich Deine Meinung teile! ;)

Tobi-Wan hat gesagt…

Alles klar, ich bin gespannt. Habe mir den Film mittlerweile noch einmal angesehen und bleibe weitestgehend bei meiner Einschätzung.

 

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