Gerade kam mal wieder ein Klassiker im Fernsehen, nämlich die Verfilmung von Michael Crichtons erstem Roman. Zumindest des ersten Buchs, das unter seinem Namen veröffentlicht wurde. Robert Wise hat den Film in Szene gesetzt, der auch nach fast 40 Jahren immer noch aktuell ist.
Atmosphärisch dicht fängt „Andromeda“ schon an – und zwar mit der klassischen „Hollywood-Nacht“ (Tagaufnahmen nehmen und nachher abdunkeln). Die wirkt hier so bedrohlich und beklemmend, dass mir jetzt noch die Magensäure zu schaffen macht. Kompliment an dieser Stelle übrigens an das Öffentlich-Rechtliche – offensichtlich ist der Film neu abgetastet worden. Und selbst mit meinem schäbigen komprimierten DVB-T-Empfang ist das Bild gestochen scharf und klar, vermutlich besser als auf den Zelluloid-Kopien damals im Kino.
Die Geschichte um eine außerirdische mikroskopische Lebensform, die Menschen innerhalb von Sekunden tötet, packt sofort. Ein kleiner abgelegener Ort in New Mexico wird von ihr entvölkert. Mehrere Wissenschaftler versuchen in einer unterirdischen Forschungsstation, der tödlichen Gefahr auf die Spur zu kommen und fordern einen Atomschlag an – nur um zu erkennen, dass dies genau den gegenteiligen Effekt als den gewünschten hätte. Die Lebensform würde mutieren und außerdem die Energie aus den Röntgenstrahlen zum Wachstum benutzen.
Das Labor selber ist gegen das Entkommen von gefährlichen Bakterien und Viren mit einer Nuklearwaffe gesichert – was zu einem nervenaufreibenden Schluß führt. Lediglich das Deux-ex-machina-Ende verärgert ein wenig, ansonsten hat Crichton hier die Vorlage für einen medizinischen Thriller der Oberklasse geliefert.
Heute noch schön anzusehen: die Computertechnologie, die natürlich massiv überholt ist, aber von der Konzeption heute noch ähnlich aussehen würde. Besonders der Hinweis auf die Vernetzung aller Rechner bringt mich zum Grinsen.
Kleiner Hinweis noch am Rande: Crichton wurde damals zu einer Studiotour eingeladen – und sein Führer war niemand anders als der junge Steven Spielberg. Der Regisseur von der erfolgreichsten Crichton-Verfilmung „Jurassic Park“. Interessant, wo sich in der Welt immer wieder Kreise schließen.
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