Montag, 6. August 2012

The Dark Knight Rises

Im dritten und letzten "Batman"-Teil lässt Regisseur Christopher Nolan den Fledermausmann wieder mal Gotham City retten. Und hoffentlich war's das dann auch.

Was? Wieso das denn?

Naja, weil der Film erstens viiiieeeel zu lang ist. Mindestens 30 Minuten kürzen, gerne auch eine Stunde – 164 Minuten hält die Story nicht durch. Was hält die Story denn?

Zu Beginn haben wir gleich eine hübsche Actionszene, mit Flugzeugen und Leuten, die in großer Höhe böse Sachen machen. Sehr hübsch. Leider gibt hier auch gleich Hauptbösewicht Bane seinen Einstand, gespielt von Tom Hardy. Der kann's eigentlich, nur, wenn man die ganze Zeit sein Gesicht hinter einer großflächigen Maske verstecken muss, bleibt nicht sehr viel mehr Mimik als bei Darth Vader übrig. Blöd. Eine Szene gibt es, in denen seine Augen tatsächlich mal was aussagen, das reicht aber nicht.

Außerdem bleibt völlig unklar, wer er ist, warum er was tut, man weiß es nicht. Das war zwar auch beim Joker so, nur hat Heath Ledger da alle Probleme einfach weggespielt.

Die Haupthandlung: Wayne Industries hat einen Fusionsreaktor entwickelt, versteckt ihn aber vor der Weltöffentlichkeit, da Cheffe persönlich meint, die Welt sei noch nicht soweit. Man könne das Ding ja auch als Waffe verwenden. Hm. Zwei Sachen: ein Fusionsreaktor lässt sich gar nicht als Waffe verwenden (auch wenn die Bösewichter im Verlaufe des Films mal eben mit ein paar Laubsägearbeiten daraus eine Fusionsbombe basteln). Zweitens: das Prinzip der Fusionsbombe ist seit den Fünfzigern bekannt.

An einer Stelle spricht Bane auch davon, es handele sich um eine Neutronenbombe. Das sind grundsätzlich Spaltbomben. Bei einer der albernen Neunziger-"Batman"-Verfilmungen hätte mich das nicht weiter gestört. Aber Nolan tut in seinen Filmen immer hyperernst und hyperrealistisch – sorry, hier nicht.

Batman fliegt endlich – mit einer Art Stealth-Kampfhubschrauber. Dämlich nur, dass der Rotor oben abgedeckt ist und daher eigentlich gar nichts nutzt.

Aber halten wir uns nicht mehr mit solchen Kinkerlitzchen auf. Acht Jahre nach "The Dark Knight" angesiedelt hat Wayne das Batman-Kostüm an den Nagel gehängt und läuft nun statt im schwarzen Umhang lieber im Bademantel durch Wayne Manor. Bösewicht Bane sorgt zunächst dafür, dass Wayne all sein Geld verliert (mit der Hilfe von "The Cat", Anne Hathaway), bringt dann besagten Fusionsdigsda unter seine Kontrolle und schneidet dann Gotham City komplett von der Außenwelt ab – nicht ohne zuvor so ziemlich die komplette Polizei in den Tunnelsystemen der Stadt festzusetzen.

Nun kommt ein Kabinettstück über den Schmerz, das Hauptthema laut Nolan. Und so bekommt Batman mächtig aufs Maul, überhaupt ist dieser Film überaus brutal.

Viel schlimmer als die oben genannten Kritikpunkte: der Film ist belanglos. Nichts an Motiven, die tatsächlich mal interessant wären auszuloten. Stattdessen: mittlere Langeweile. Ohne Zweifel der schlechteste Film der Trilogie.

5 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Ich werde ihn mir natürlich trotzdem ansehen - schon der Vollständigkeit halber. Und weil er sich dem allgemeinen "Es muss 3D sein"-Wahn widersetzt.
Bane ist mir allerdings als nicht konstanter Batman-Leser in den letzten Jahren völlig fremd; "Joker" und "Two-Face" waren da schon andere Hausnummern.
Ich trau mich nur nicht, den Film unter der Woche zu schauen - knapp 3 Stunden Kino plus Pause plus Werbung vorneweg ist dann für den normal berufstätigen Menschen etwas zu üppig.

Mash hat gesagt…

Und, schon gesehen?
Ich schätze, Nolan hat Bane genommen, da der Joker ja nicht mehr zur Verfügung steht.
Und ja, in der Woche ist das schon eher blöd mit der Länge ...

Falcon hat gesagt…

Noch nicht, vermutlich schaff ich es zeitlich erst kommendes Wochenende. Der Vorteil bei solchen Blockbustern ist ja, dass sie nicht schon nach einer Woche aus den Kinos verschwinden.
Prinzipiell ist mir natürlich ein Bane als Schurke deutlich lieber als etwa der Riddler oder Poison Ivy, zumal die ja auch durch die damalige Batman-Verfilmung (ich glaube, das war die George Clooney) ziemlich verbrannt sind.

Mash hat gesagt…

Ich hätte sooo gern Schwarzenegger wieder als Mr. Freeze gesehen ... ;)

Falcon hat gesagt…

Stimmt, den gab es ja auch noch. Nachdem er mittlerweile aus der Politik wieder raus ist, stehen die Chancen vielleicht gar nicht so schlecht - immerhin kann er in der Rolle ja mit viel Make-Up sämtliche Fältchen kaschieren...

 

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