Samstag, 11. Juli 2009

Death Machine – Monster aus Stahl

Eigentlich gehört RTL 2 ja eher zu den Fernseh-Ärgernissen mit ihrer nächtlichen Tittenwerbung, Gehirnlosen-TV-Eigenreportagen und Serien in schlampiger Reihenfolge. Aber für eins bin ich denen wirklich dankbar – ohne das häufige Zeigen von „Death Machine“ im Spätabend-Programm hätte ich dieses Action-Kleinod nie gesehen.

So kommt man also spät aus der Kneipe von der Arbeit nach Hause, schaltet noch das Fernsehen ein und bleibt hängen. Eine wundervolle Story, düsteres Ambiente und ein gestörter Psychopath als Chefentwickler eines Rüstungskonzern, mit dem sich in der Firma niemand anlegen möchte. Und der baut im Keller etwas, das man gar nicht kennen lernen will. Außer unserer tapferen Heldin natürlich.

Dann sind da noch die Öko-Terroristen, die den Handlungsfluss erst richtig in Gang setzen, und so geht's los. Absurde Wendungen sorgen ebenso für Spannung wie der fiese Antagonist.

Stephen Norrington hat mit seinem Erstling einen klassischen B-Film in Szene gesetzt. Später sollte er noch „Blade“ machen, der ihm ganz hervorragend gelungen ist, und „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ – da schweigen wir lieber drüber.

Von Bösewicht Brad Dourif abgesehen, spielen nur No-Names in dem Streifen mit (Rachel Weisz hat einen Miniauftritt). Dazu strotzt die Geschichte vor Anspielungen auf ihre offensichtlichen Vorbilder „Alien“, „Aliens“, "Robocop" und „Terminator“ usw. So heißt ein Charakter Scott Ridley, zwei andere Weyland und Yutani.

Der Film lebt von seiner Inszenierung, seiner beklemmenden Atmosphäre, die trotzdem zuweilen von Humor durchbrochen wird. So müssen Low-Budget-Erstlinge aussehen, dann klappt’s auch mit deutlich teureren Folgefilmen. Die man natürlich nicht versauen darf.

Im Umlauf ist die geschnittene FSK-16-Fassung, die gut sechs Minuten kürzer als die indizierte 18er-Version ist, welche ich noch nie gesehen habe. Was aber die teils sprunghaften Schnitte erklärt. Trotzdem: ansehen, auch wenn’s nur die kürzere Version ist. Lohnt sich.

3 Kommentare:

Gunter Butt hat gesagt…

Cooler Film!

Frank Benjamin hat gesagt…

Hm, ich fand den Film eher infantil. Peinliche Dialoge, miese Action.

Mash hat gesagt…

@Frank:
Naja, was heißt "infantil"? Ich finde die Dialoge eigentlich recht witzig und dem Film absolut angemessen. Kleine nette Anspielungen ...
Action ist relativ - Du musst schon berücksichtigen, dass es ein Low-Budget-Film ist. Wie es richtig geht, hat Norrington dann ja in "Blade" gezeigt. ;)

 

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