Freitag, 7. Mai 2010

Kick-Ass



Ich mochte als Kind nie Superhelden-Comics. Und auch später nicht. Ich mochte Superhelden an sich schon nicht. Komische Typen mit merkwürdigen Klamotten, die außerdem immer auf die eine oder andere Art einen an der Waffel haben.

Superhelden-Filme mag ich hingegen. Warum? Weil die nicht für die Gruppe der 31.455 Hardcore-Fans weltweit sind, sondern aufgrund der Produktionskosten für die Allgemeinheit auch von Interesse sein sollten. Folge: nachvollziehbare Handlung, gerne auch Humor. So etwa Sam Raimis „Spider-Man“-Filme.

Nun haben wir hier einen neuen Superhelden, ganz ohne Super-Fähigkeiten. Genau genommen haben wir eine ganze Gruppe. Und die machen Gebrauch von moderner Technologie, von youtube und MySpace.

Regisseur Matthew Vaughn hat uns schon den viel zu wenig beachteten „Sternenwanderer“ beschert, mit Claire Danes, Robert DeNiro und Michelle Pfeiffer. Ein Märchen für Erwachsene, und nein, nicht so wie man jetzt denken möchte.

Die Idee zu „Kick-Ass“ hingegen fand so wenig Anklang bei den etablierten Verleihfirmen, dass Vaughn den Film selbst finanziert hat. Und dann Universal zugeschlagen hat, für wesentlich mehr Geld, als Vaughn zunächst wollte. So ein Pech.

Der Film selber ist komisch, brutal, spannend, zuweilen zu ernst, wenn etwa die Hintergrundgeschichte von Big Daddy (Nicholas Cage) samt Nachwuchs beleuchtet wird. Gute Idee: dies geschieht in einer Rückblende in Comic-Grafik. Die Liebesgeschichte unseres Helden geht mir auch ein wenig zu holterdipolter, zu wenig nachvollziehbar.

Ansonsten: wer sich nur entfernt für das Genre interessiert, ins Kino, sofort. Und alle anderen auch. Es sei denn, man kann kein Blut sehen. Wunderbar: Chloe Moretz als Hit-Girl. Es hat natürlich wieder die üblichen Proteste gegeben, ein kleines Mädchen zu zeigen, das eine ziemlich üble Schnauze hat und brutal Leute tötet. Aber wisst Ihr was: ist mir egal. Ich bin alt genug.

Im Ende ist schon ein Sequel angelegt. Wenn das so wird wie dieser Film, kann das Royal mir schon mal eine Karte zurücklegen.

Und: ich will ein Hit-Girl-Spinoff! Hier ein kleiner Ausschnitt:

7 Kommentare:

DerBonk hat gesagt…

Kann ich nur unterstreichen. Ein großartig unterhaltsamer Film. Für mich mit Watchmen der beste Superheldenfilm bis jetzt.

Ironisch finde ich aber, dass ich immer das Gefühl hatte, dieser Film sei gerade für die 31.455 Hardcore-Fans gemacht worden. Er ignoriert so viel, was man im normalen Superheldenfilm erwartet, ja was dort Gesetz ist.

Anonym hat gesagt…

Das mit den Türen des Mist-Mobils ist kein Fehler. Es handelt sich um sogenannte LSD-Doors, die sich normal öffnen lassen, aber auch nach oben schwingen können.

Klußscheißer-Modus aus.

Mash hat gesagt…

@DerBonk:
Hm, mir gefällt der Film, er kann nicht nur für die Fans sein. ;)) Der Film bricht mit so mancher Hollywood-Konvention - aber dadurch wirkt er ja auch so frisch. Absichtlicher Regelverstoß ist zuweilen ja mal was Gutes, hier auf jeden Fall.

@Anonym:
Ich hab's im Text geändert - ob's im Film tatsächlich so ist oder nicht, weiß ich nicht mehr. Was ich jetzt aber weiß, was diese LSD-Doors sind und dass Du da absolut recht haben könntest. Danke jedenfalls! :)

Anonym hat gesagt…

Da bin ich ja mal gespannt, werd mir den heute Abend anschauen. Hoffentlich sind nicht wieder so viele Teenager im Saal wie bei Iron Man 2.

Mick hat gesagt…

kleiner Tipp für ungetrübten Kinospaß: Filme antizyklisch schauen. In Kinderfilme abends reingehen, erwachsenere Sachen in der frühen Nachmittagsvorstellung ansehen. Ein leeres (und stilles ) Kino ist der Lohn der Mühen.

Falcon hat gesagt…

Oder ganz spät, damit die Kiddies, die in der 20.00-Uhr-Vorstellung rumprollen, schon im Bett liegen.
Ich denke, ich werde ihn mir anschauen.

Anonym hat gesagt…

Das war sogar der Fall, also nicht forciert, aber ich war in der 14:30 Uhr Vorstellung. Überall laute Teenies.

Zu Kick-Ass: Super, kann der Rezension nur zustimmen.

 

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